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11.07.2015

Rekordbeteiligung bei Protesten gegen Al-Quds-Marsch:

Starkes Zeichen der wehrhaften Demokratie in Berlin

Starkes Zeichen der wehrhaften Demokratie in Berlin

 

Am Samstag fand in der Bundeshauptstadt der jährliche antisemitische Hassmarsch zum sogenannten "Al Quds-Tag" statt - begleitet von noch stärkeren Protesten als im Vorjahr. Gleichzeitig mussten die Veranstalter des islamistischen Spektakels einen massiven Einbruch ihrer Teilnehmerzahlen hinnehmen.

Der "Quds-Marsch" startete am Adenauerplatz mit einer mehrstündigen Verspätung - offenbar hatten die Veranstalter bis zur letzten Sekunde verzweifelt auf mehr Teilnehmer gehofft. Am Ende waren es knapp 650 aus dem gesamten Bundesgebiet teils mit Fernreisebussen herangekarrte Islamisten, die mit Hassparolen über den Kurfürstendamm zum Wittenbergplatz zogen, erwartet wurden laut Anmeldung rund 2.500 Teilnehmer. Vermutlich auch deshalb - und wegen des massiven Polizeiaufgebotes - kam es in diesem Jahr nur vereinzelt zu Zwischenfällen. Nach den Vorfällen bei anti-israelischen Demonstrationen im Vorjahr, bei den Parolen wie "Hamas, Hams, Juden ins Gas" oder "Jude, Jude, feiges Schwein" skandiert wurden, war man in diesem Jahr augenscheinlich bemüht, etwas vorsichtiger zu agieren - auch wurden in diesem Jahr keine Teilnehmer oder Ordner beobachtet, die etwa den sogenannten "Hitlergruߧ zeigten.

 

Spitze der Demonstration "No Al Quds-Tag - Gemeinsam gegen Antisemitismus und Homophobie - Solidarität mit Israel und der irsanischen Demokratiebewegung"

 

Gleich zu Beginn des Hassmarsches wurden die Teilnehmer von einer ersten Gegendemonstration empfangen. Rund 500 Personen nahmen an der Demonstration "Kein AlQuds-Tag - Solidarität mit Israel" eines Bündnisses Berliner antifaschistischer Gruppen teil. Angemeldet worden war die Antifa-Demonstration von einem Landtagsabgeordneten der Berliner Piratenpartei. Mit Israel- und Regenbogenfahnen sowie Fahnen der USA und der Antifaschistischen Aktion protestierten die Antifaschisten lautstark und energisch gegen den Auflauf der radikalislamistischen Israelhasser.

Das Bündnis "No Al-Quds-Tag - Gemeinsam gegen Antisemitismus und Homophobie - Solidarität mit Israel und der iranischen Demokratiebewegung" startete am Wittenbergplatz und zog durch die City West paralell zum Kurfürstendamm zum Breitscheidplatz an die Gedächtniskirche. Ähnlich wie bei der antifaschistischen Kundgebung, konnte auch das Bündnis "No Al-Quds-Tag" deutlich mehr Teilnehmer als im Vorjahr verzeichnen. Schon im vergangenen Jahr hatte die Demonstration des Bündnisses mit rund 800 Teilnehmer einen Rekord verzeichnet - der in diesem Jahr noch einmal gebrochen werden konnte. Versammlungsleiter Izi Aharon konnte eine Demonstration mit rund 1.000 Berlinerinnen und Berlinern eröffnen. - darunter zahlreiche Abgeordnete aus dem Berliner Abgeordnetenhaus und dem Bundestag, quer durch alle Parteien.

Im T-Shrirt mit der Aufschrift "ZIONisMUS": Mike Samuel Delberg vom Jüdischen Studentenzentrum Berlin

 

MdA Dr. Klaus Lederer bei seiner Ansprache

 

Die Eröffnungsreden hielten der Grünen-Landtagsabgeordnete Benedikt Lux von Bündnis 90/Die Grünen und Dr. KJlaus Lederer, Landtagsabgeordneter und Berliner Landesvorsitzender der Partei Die Linke. Nach Mike Samuel Delberg vom Jüdischen Studentenzentrum Berlin und Mitglied des Gemeindeparlaments der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sowie des Organisations-Teams der Demonstration, sprachen noch die stellvertretende Berliner SPD-Landesvorsitzende und Staatssekretärin für Intregration und Frauen, Barbare Loth, der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Gröhler, gefolgt von Jörg Steinert, Landesgeschäftsführer des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschlands (LSVD) Völlig passend im Zeitplan setzte sich dann der Demonstrationszug in Richtung Breitscheidplatz mit einem kleinen Umweg am Bahnhof Zoo vorbei in Bewegung - angeführt von Israel- und Regenbogenfahnen an der Spitze. Die Vielfalt der Unterstützer und Redner spiegelte sich in der Teilnehmerschaft wieder: Neben den zahlreichen Israel- und Regenbogenfahnen waren auch kurdische Fahnen und die Fahnen der iranischen Demokratiebewegung zu sehen.; wobei viele kurdische Teilnehmer demonstrativ Israelfahnen zeigten.

Am Mikrophon: S.E. Botschafter Yakov Hadas-Handelsmann, rechts daneben Versammlungsleiter Izi Aharon (haOlam.de)

 

Auf der Abschlußkundgebung sprach als erster als erster Redner der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, S.E. Botschafter Yakov Hadas-Handelsmann. Gefolgt wurde der Botschafter in der Rednerliste von Dr. Kazem Mousavi von der Green Party of Iran und dem Mideast Freedom Forum Berlin und Jochen Feilcke von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft - Arbeitsgemeinschaft Berlin und Postdam (DIG), danach kamen Deidre Berger vom AJC Berlin, Lukas Krieger, Mitglied des Bundesvorstandes der Jungen Union (JU) und Andrew Walde vom DGB Berlin-Brandenburg.

Zur Abschlußkundgebung füllt sich der Breitscheidplatz 

Wehrhafte Demokratie: Im Schatten der berühmten Gedächtniskirche am Breitscheidplatz  zeigen die Berliner, daß der in diesem Moment vorbeiziehende Hassmarsch unerwünscht ist

 

Der positive und lebensbejahende Charakter der Demonstration kam nicht zu letzt auch durch die Musik zum Ausdruck - Mike Samuel Delberg und Michael Groys, beide vom Jüdischen Studentenzentrum, sowie DJ Eyal vom Jüdischen Jugendzentrum sorgten mit heißen Beats israelischer Popmusik geradezu für Event-Stimmung - was einige Teilnehmer auch zum tanzen animierte - welch ein unüberbrückbarer Kontrast zur Hassdemonstrationen, bei der die nach Geschlechtern getrennten Teilnehmer daser Killler- und Terrorregime glorifizierten.

Der positive und lebensbejahende Charakter der Demonstration kam nicht zu letzt auch durch die Musik zum Ausdruck - Mike Samuel Delberg und Michael Groys, beide vom Jüdischen Studentenzentrum, sowie DJ Eyal vom Jüdischen Jugendzentrum sorgten mit heißen Beats israelischer Popmusik geradezu für Event-Stimmung - was einige Teilnehmer auch zum tanzen animierte - welch ein unüberbrückbarer Kontrast zur Hassdemonstrationen, bei der die nach Geschlechtern getrennten Teilnehmer daser Killler- und Terrorregime glorifizierten.

Die Demonstration "No Al Quds-Tag - Gemeinsam gegen Antisemitismus und Homophobe - Solidarität mit Israel und der iranischen Demokratiebewegung" zieht auf ihrem Weg zum Breitscheidplatz am Bahnhof Zoo vorbei

 

Am Ende des Tages zog Demonstrationsleiter Aharon dann auch eine überaus positive Bilanz: "An den beiden Gegendemonstrationen gegen den Quds-Marsch nahmen rund 1.500 Menschen teil - noch nie so viele wie zuvor, und das waren fast ausschließlich Berlinerinnen und Berliner - während am Hassmarsch noch nicht einmal die Hälfte an Teilnehmern teilnahmen, die auch noch aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren - das ist ein starkes Signal gewesen heute."

 

The cheerful Coyote - Sämtliche Fotos: Andreas Krüger/haOlam.de

 

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2014

Rekordbeteiligung bei Protesten gegen antisemitischen Hassmarsch

 

Am gestrigen Freitag fand in der Berliner City-West auf dem Kurfürstendamm, wie jedes Jahr zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan, der sogenannte "Qudstag" statt, ein vom iranischen Revolutionsführer und Gewaltherrscher Khomeine erfundener "internationaler Kampftag" gegen Israel, der einzigen Demokratie des Nahen und Mittleren Ostens.

Zwar nahmen in diesem Jahr geringfügig mehr Anhänger des iranischen Mullahregimes an dem Auflauf teil, dennoch wurden die im Vorfeld geäußerten, großspurigen Erwartungen bei weitem nicht erreicht. Etwa 700 Personen - zum Teil mit Reisebussen aus dem ganzen Bundesgebiet herangekarrt - zogen über die Einkaufsmeile vom Adenauer Platz zum Wittenberg Platz, wo die Abschlußkundgebung stattfand. Der Demonstrationszug stockte immer wieder - die Polizei musste Plakate und Transparente auf ihren strafrechtlichen Inhalt überprüfen und mehrmals einschreiten, etwa als die Extremisten in Sprechchören "Sieg Heil" oder "Israel vergasen" skandierten. Laut Augenzeugenberichten, sollen Ordner und Teilnehmer des "Qudsmarsches" einmal auch auf die Polizeibeamten losgestürmt sein. Insgesamt gab es drei Festnahmen. Einschreiten mussten Polizeibeamte auch, als völlig fanatisierte Demonstrationsteilnehmer sich einbildeten, am Straßenrand zwei Juden zu sehen und angreifen zu müssen. Ein Beobachter der Szenen, die sich am Freitag auf Berliner Straßen abspielten, bezeichnete den islamistischen Mummenschanz als "Karneval des Hasses". Die Polizei war mit einem Großaufgebot anwesend, um die befürchteten Gewaltorgien der Extremisten im Keim zu ersticken.

Wie auch in den Vorjahren, so fanden auch dieses Jahr zwei Gegenkundgebungen statt - trotz des ungünstigen Zeitpunkts, in den Vorjahren fand der sogenannte "Qudsmarsch" immer Samstags statt, in diesem Jahr mit einer Rekordbeteiligung. Insgesamt nahmen mehr als 1.400 Menschen an den Protesten gegen den "Qudstag" teil. In unmittelbarer Nähe zum Startpunkt des Aufzugs zum "Qudstag" versammelten sich gegen 13 Uhr etwa 600 Teilnehmer der Gegenkundgebung eines antifaschistischen, linken Bündnisses. Ab 13 : 30 Uhr begann an der Ecke Kurfürstendamm/Schlüterstraße, am George-Grosz-Platz, die Protestkundgebung eines Bündnisses jüdischer und deutsch-israelischer Gruppen und Organisationen, an der mehr als 800 Personen teilnahmen.

Bilderstrecke 1 - zum vergrößern bitte anklicken (Alle Fotos: Nancy Melchert)

 

 

 

 

Am George-Grosz-Platz konnte haOlam.de-Herausgeber Jörg Aharon, der Anmelder und Leiter der Protestkundgebung war, nicht nur erheblich mehr Teilnehmer begrüßen, als erwartet wortden waren, sondern auch ein regelrechtes Großaufgebot an Medienvertretern und prominenten Unterstützern. Neben ARD und ZDF, RBB und Arte, waren auch alle regionalen und zahlreiche überregionale Zeitungen sowie mehrere Nachrichtenagenturen mit Reportern, Kammerateams und Fotografen vertreten.

Bilderstrecke 2 - zum vergrößern bitte anklicken (Alle Fotos: ak/haOlam.de)

 

 

 

Eröffnet wurde die Kundgebung durch einen Redebeitrag des Botschafters des Staates Israel in Berlin, Yakov Hadas-Handelsmann, und von Rabbiner Yehuda Teital von der orthodoxen Gemeinschaft Chabad Lubawitsch, der ein Gebet für die gefallenen und verwundeten Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (Zahal/IDF) sprach. Weitere Redner waren Dr. Kazem Mousavi von der Green Party of Iran; MdB Volker Beck, Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe; Jochen Feilcke, MdB a.D. und Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft - Arbeitsgemeinschaft Berlin und Potsdam e.V. (DIG); Levi Salomon, Vorsitzender des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA), Dr. Sergey Lagodinsky, Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Initiative Schalom e.V.; Sacha Stawski, Vorsitzender von I Like Israel e.V. (ILI) und Honestly Concerned e.V. (HC) sowie Organisator des zweijährig stattfindenden Deutschen Israelkongresses; Felix Schulz vom Sportverein Roter Stern Berlin e.V.; MdB Dr. Phillip Lengsfeld; Kirstin Tenhafen von der Kampagne Stop the Bomb, Rabbiner Daniel Alter von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sowie Daniel Kilpert vom Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungs-Organisationen gegen Antisemitismus.

Unter den Teilnehmern der Kundgebung waren auch der frühere Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, sowie der frühere DGB-Bundesvorsitzende Michael Sommer und der Berliner Gemeinderabbiner, Rabbi Yitzack Ehrenberg. Ebenfalls dabei waren die beiden Mitglieder der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Carola Melchert-Arlt und Tuvia Schlesinger.

Ebenfalls bei den Protesten gegen den antisemitischen "Qudsmarsch" dabei waren der Berliner Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Stefan Liebich, sowie der Berliner Landesvorsitzender Linkspartei und Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus, Dr. Klaus Lederer.

Zwei Kundgebungsredner im Gespräch miteinander: Botschafter Hadas-Handelsmann (li.) und MdB Volker Beck (re.) - zum vergrößern bitte anklicken (Foto: Honestly Concerned e.V. (HC)

 

 

 

 

Foto oben: Blick auf einen Teil der Kundgebung während der Eröffnung durch Veranstaltungsleiter Jörg Aharon (Foto: Honestly Concerned e.V.)

 


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